Die Bezeichnung „Deutschland“ findet zwar seit der Frühen Neuzeit Verwendung, doch das lässt weder Rückschlüsse auf eine „Geburtsstunde“ noch eine durchgehende politisch-historische Entwicklung eines Deutschlands zu. Vielmehr wurde das Geschehen im deutschen Vorstellungsraum lange von unterschiedlichen Bündnissen bestimmt.
Erst innerhalb des Heiligen Römischen Reiches – keinem Nationalstaat, sondern eher einem „Dachverband“ unterschiedlicher Fürsten- und Herzogtümer – entwickelte sich langsam ein Eigenbewusstsein. Das führte ab dem 15. Jahrhundert allmählich zum Zusatz „Deutscher Nation“. 1806 erlosch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation; seine Gebiete wurden zum Spielfeld insbesondere für preußische, französische und österreichische Interessen. Zu dieser Zeit kam auch die „Deutsche Frage“ auf, die sich um die territoriale Ausdehnung eines deutschen Staates drehte. Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches entstand 1871 erstmals ein deutscher Nationalstaat.
Über die Weimarer Republik und das nationalsozialistische Deutsche Reich entwickelte sich schließlich die Bundesrepublik Deutschland. Nach der Wiedervereinigung mit der DDR gilt auch die „Deutsche Frage“ als abschließend gelöst.
(siehe hierzu beispielsweise auch bei wikipedia: Deutschland – Begriffsgeschichte und Die Deutsche Frage)