Die Zwecksparvereine (Liedke’sche Vereine)

Ab 1845 verbreitete sich von Berlin ausgehend die Bewegung der Zwecksparvereine. Hierin sollten bedürftige Leute kleine und kleinste Beträge ansparen, um damit auf gemeinsame Rechnung und in großen Mengen preiswerter ihre grundlegenden Haushalts- und Lebensmittel zu erwerben. Das den Konsumgenossenschaften ähnliche Konzept stieß zwar schnell auf große Resonanz, dauerhaft durchsetzten konnte es sich jedoch nicht.

Die Anfänge der (modernen) Konsumgenossenschaften

Eine weitere große Säule des modernen Genossenschaftswesen sind die Konsumgenossenschaften. Auch ihre Entwicklung nimmt mit dem Einsetzen der Industrialisierung und den damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen ihren Anfang. Die meist von Arbeitern und Handwerkern gegründeten Konsumvereine sollten vor allem die Versorgung der unteren Bevölkerungsschichten mit besseren Waren zu günstigeren Preisen verbessern.

Die Redlichen Pioniere von Rochdale

Ein oft zitiertes frühes Beispiel moderner genossenschaftlicher Selbsthilfe ist die im Dezember 1844 von 28 Webern in Nordengland gegründete Rochdale Society of Equitable Pioneers. Anfänglich noch spöttisch belächelt, wurden die von den Redlichen Pionieren geprägten Grundsätze schnell zu einem wichtigen Eckpfeiler der konsumgenossenschaftlichen Bewegung.

Deutschland-Begriff

Die Bezeichnung „Deutschland“ findet zwar seit der Frühen Neuzeit Verwendung, doch das lässt weder Rückschlüsse auf eine „Geburtsstunde“ noch eine durchgehende politisch-historische Entwicklung eines Deutschlands zu. Vielmehr wurde das Geschehen im deutschen Vorstellungsraum lange von unterschiedlichen Bündnissen bestimmt.